U17: Mit solidem erstem Tabellenplatz in die Meisterrunde

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Jungadler beenden mit zwei Siegen gegen Schwenningen die Vorrunde

„Wir haben mit einer guten und soliden Leistung das erste Etappenziel erreicht!“ so ein sichtlich zufriedener Luigi Calce nach dem Sieg gegen Schwenningen am Sonntag in der SAP-Arena.
„Vielleicht haben wir nicht immer konstant unsere Möglichkeiten abgerufen, aber ich denke die Statistik spricht für sich.“
Und da hat Calce recht: In den 22 Spielen der Vorrunde haben unsere Jungs einmal verloren (18.09.21 in Bietigheim 3:2), einmal im Shootout verloren (12.09.21 zuhause gegen Landshut 1:2) und ansonsten alles gewonnen (einmal in Overtime gegen Kaufbeuren).
Es wurden 173 Tore erzielt und 43 gefangen, was sich zu einer ansehnlichen Tordifferenz von plus 130 Treffern addiert.
Also eigentlich gute Voraussetzungen um als einer der Favoriten in die Meisterrunde zu starten.
„Das wäre gefährlich, so zu denken“ so Calce, „die anderen Mannschaften wissen genauso, was auf dem Spiel steht und werden uns nicht zitternd vor Angst und Respekt gegenübertreten.
Wir haben, wie gesagt das erste Etappenziel erreicht. Jetzt geht es darum sich auf die Meisterrunde zu konzentrieren und vor allem nicht arrogant zu werden. Man darf keinen Gegner in dieser Gruppe unterschätzen, sonst fällt man auf die Schnauze!“

Doch zu den Spielen dieses Wochenendes:

Sa. 08.01.2022: Schwenninger Wild Wings Future vs. Jungadler Mannheim 3 : 5

Das erste Spiel nach der Weihnachtspause führte unsere Jungs in den Schwarzwald zur Auswärtsbegegnung gegen Schwenningen.
Die Wild Wings, zu diesem Zeitpunkt punktgleich mit Rosenheim und dank des besseren Torverhältnisses auf dem 4. Tabellenplatz und somit in der Meisterrunde musste an diesem Wochenende sechs Punkte holen oder auf eine oder zwei Niederlagen von Rosenheim hoffen, um die Chancen auf die Top 4 zu erhalten.

Und entsprechend motiviert kamen die Gastgeber dann, in der mit über 100 Zuschauern gut besuchten Helios Arena, auch aufs Eis.
Wenig Raum für unsere Jungs, die irgendwie nicht so recht ins Spiel fanden, gegen eine starke und vor allem kämpferische Mannschaft aus Schwenningen.
Dennoch konnte Mannheim nach 4 Minuten durch einen schönen Treffer von Rihards Griva nach Zuspiel von Artjom Khaydarov und Max Herzog zunächst in Führung gehen.
Dieser frühe Rückstand schüchterte die Schwarzwälder jedoch nicht wirklich ein.
Trotzig stellte sich Mannheim dem Druck der Wild Wings entgegen und konnte den Vorsprung zunächst halten. Aber, wie gesagt, so richtig ins Spiel kamen die Jungs noch nicht und immer wieder liefen Pässe ins Leere, stimmte die Zuordnung nicht oder scheiterten Angriffe am Schwenninger Goalie Steve Majher. So war dann der Ausgleich in der 11. Minute, als Nils Meinzer nach einem Alleingang in Nick Neufelds Kasten einnetzte durchaus verdient.
In der 17. Minute dann endlich mal wieder eine gut erarbeitete Chance für Mannheim, als Gustavs Griva zu Carlos Händel passt, der den ungedeckten Max Herzog bedient – Führung für die Jungadler.
Der Jubel währte jedoch nur kurz, als Schwenningen, direkt vom folgenden Anspiel aus, einen Angriff startete und zum 2:2 Pausenstand ausglich.

Luigi Calce war nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und machte in der Kabine auch keinen Hehl daraus.
„Wir arbeiten nicht! Wir laufen nicht! Wir machen keinen Druck!“ subsummierte er das erste Drittel. „Ihr dürft nicht mit der Einstellung ‚es geht ja um nichts für uns‘ in dieses Spiel gehen. Es geht immer um etwas, nämlich darum Leidenschaft zu zeigen, den Gegner unter Druck zu setzen und gewinnen zu wollen, egal wie die Tabelle aussieht.“

In den ersten Minuten des zweiten Spielabschnittes sah es so aus, als seien Calces Worte auf keinen fruchtbaren Boden gefallen. Weiterhin spielte Mannheim unter seinen Möglichkeiten und ermöglichte Schwenningen so immer wieder Chancen.
So kam es dann, wie es kommen musste und in der 27. Minute erziele Janne Salonen den 3:2 Führungstreffer für die Wild Wings.
Erst jetzt ging so etwas wie ein „Rücklein“ durch die Mannschaft und das Mannheimer Spiel wurde ansehnlicher.
In der 34. Spielminute glich Rihards Griva nach Zuspiel von Kapitän Tjark Kölsch und Max Herzog zum 3:3 aus. Drei Minuten später in Überzahl war es dann Giann-Luca Pinna, der zum inzwischen verdienten 3:4 Führungstreffer erhöhte.

Im dritten Drittel waren unsere Jungs dann wirklich präsent und über Strecken auch dominant. Die Jungadler ließen wenig zu und konnten vor allem ihre größte Stärke, das Penaltykilling, effektiv einsetzen. Drei Unterzahlsituationen blieben folgenlos.
Dreieinhalb Minuten vor Ende der Partie, als Max Herzog nach einem Beinstellen in der Kühlbox Platz nehmen musste, zog der Schwenninger Trainer Marc Garthe seinen Goalie zu Gunsten eines weiteren Feldspielers. Die darauffolgende „doppelte Unterzahl“ verteidigte Mannheim so clever und effektiv, dass Schwenningen keine nennenswerte Torchance für sich verbuchen konnte. Herzogs Strafe war abgelaufen und Mannheim im Scheibenbesitz, so dass Garthe seinen Goalie nicht wieder einwechseln konnte. Das nutze Nikky Biggins 40 Sekunden vor Schluss zum 5:3 Emptynetter.

Mit dieser Niederlage gab es für Schwenningen nur noch rechnerisch eine Chance sich den Platz unter den Top 4 zu sichern, nämlich wenn Rosenheim am Tag darauf zuhause gegen Nürnberg verlieren und Schwenningen in Mannheim einen Sieg erringen sollte.

So. 09.01.2022: Jungadler Mannheim vs. Schwenninger Wild Wings Future 7 : 5

Meine Herren! Was war das denn bitte für ein Spiel????
Dafür, dass es um wirklich NICHTS mehr ging, sicherlich eine der emotionalsten, kurzweiligsten und vielleicht auch verrücktesten Partien dieser Runde.
Doch der Reihe nach:
Es ging um nichts mehr?
Tatsächlich, ja!
Rosenheim hatte (erwartungsgemäß) gegen Nürnberg nichts anbrennen lassen und einen souveränen 6:1 Sieg nach Hause gebracht, was gleichzeitig den kleinen Funken Hoffnung für Schwenningen doch noch in die Meisterrunde einzuziehen verlöschen ließ.
Mannheim mit uneinholbaren 57 Punkten Tabellenerster, unabhängig vom heutigen Ergebnis.
Man hätte eine langweilige Partie erwarten können…

Und das erste Drittel begann dann auch ein wenig unspektakulär. Mannheim, im Gegensatz zu gestern von Anfang an wacher, aggressiver und sicherer, kam besser ins Spiel. So konnten die Jungadler binnen der ersten beiden Minuten schon drei Torschüsse markieren, die jedoch alle von Steve Majher pariert wurden.
In der 5. Minute dann direkt von der Bank weg, schnappt sich Florian Renner die Scheibe an der Mittellinie, lässt die gesamte Schwenninger Verteidigung stehen und schiebt die Scheibe unhaltbar für Majher ins kurze Eck.
Auch im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnittes dominierten die Jungadler das Spiel und konnten vor allem ihrer Rolle als bestes Unterzahlspiel der Liga gerecht werden (90,7%).
Erst zwei Minuten vor Ende des Drittels konnte Schwenningen den Ausgleich erzielen.
Soweit so gut.

Im zweiten und dritten Spielabschnitt wurde es dann so richtig unterhaltsam.
Dies lag nicht nur an dem körperlich und strategisch hart geführten Spiel der beiden Teams, sondern auch an der teilweise einfallsreichen Regelauslegung der Unparteiischen.
Man muss der Leistung von Schiedsrichtern, egal in welcher Sportart, immer ein gewisses Maß an Respekt zollen und bedenken, dass auch sie nur Menschen sind, die Fehler machen, dennoch muss man konstatieren, dass diese beiden Drittel sicherlich durch die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung oder Schiedsrichternichtentscheidung beeinflusst wurden.
Zunächst jedoch war es ein Tor der Jungadler, das den Spielverlauf beeinflusste, denn in der 22. Minute erzielte Gustavs Griva auf Zuspiel von Til Raab und Carlos Händel den Mannheimer Führungstreffer zum 2:1.
Und wie schon am Vortag dauerte es weniger als eine Minute, bis Schwenningen den Ausgleich durch Louis Majher erzielte.
Noch schlimmer, nur 40 Sekunden später traf erneut Majher zur 2:3 Führung für die Schwarzwälder.
Dann zeitweise Schwenningen mit 6 Spielern auf dem Eis. Luigi Calce wütend, die Schiedsrichter… inert.
Die Emotionen hoch auf der Mannheimer Bank.
Doch zurück zum Spiel:
Es wurde körperlicher, vielleicht wäre auch „nicklicher“ der bessere Ausdruck.
Strafen wurden ausgesprochen, angezweifelt und abgesessen.
In der 31. Minute legt Maik Hess quer auf Jan-Felix Faupel, der zieht mit der Rückhand ab und gleicht aus.
Zur Hälfte des Spiels wechselt Luigi Calce dann Marvin Berbner im Tor gegen Michail Elagin aus. Dies war im Vorfeld so besprochen.
Dann nochmals Schwenningen mit 6 Mann auf dem Eis… Ohne Konsequenz.
Egal, zehn Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts gelang Mannheim dann durch einen sehenswerten Treffer von Max Herzog der 4:3 Pausenstand.

Der dritte Abschnitt dann kurz zusammengefasst:
Viel Emotion, viel körperliches Eishockey, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und das Happy End für Mannheim durch Motivation, Trotz, Kampf und Siegeswillen.
44. Minute: 5:3 durch Til Raab. 46. Minute: 6:3 durch Rihards Griva. 50. Minute: 7:3 durch Florian Renner.
Dann wieder eine umstrittene Situation in der 51. Minute, als Florian Renner einen Kniecheck erhält, den die Schiedsrichter als solchen jedoch nicht erkennen.
Daraufhin gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit hinter dem Tor.
Die Strafbänke beider Teams füllten sich.
Weiter ging es mit 3 gegen 5 für Schwenningen.
Und diese doppelte Unterzahl nutzten die Wild Wings zum 7:4 durch Noah Garthe. (51. Min.)
Erstes Unterzahltor gegen die Jungadler.
Nur eine Minute später, immer noch in Überzahl, das 7:5 für Schwenningen.
Und dieses Ergebnis konnten die Jungadler dann auch bis zum Ende halten.
Es gab noch einige Strafen und Diskussionen bis zur Schlusssirene und auch danach wurden noch einige Strafen ausgesprochen.
Wie gesagt: Dafür, dass es eigentlich um rein gar nichts mehr ging, hatte die Begegnung reichlich Pfeffer!
Wer es genau wissen möchte, kann das Spiel nochmals bei https://sportdeutschland.tv/jungadler-mannheim/u17-jungadler-mannheim-schwenninger-wild-wings anschauen. Man möge sich sein eigenes Bild machen…

Fazit:
Die Jungadler ziehen mehr als verdient als Tabellenerster in die Meisterrunde ein.
Was will man mehr? Schon am nächsten Wochenende stehen die ersten beiden Begegnungen der Meisterrunde an, sobald der Spielplan veröffentlicht wird, werden wir Euch über die sozialen Medien informieren.

Bericht und Fotos: Joachim Volz

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