U17: Meisterrunde: Freud und Leid in Rosenheim

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Eine unnötige Niederlage und ein klarer Sieg für die Jungadler in Bayern

Am vergangenen Wochenende standen die ersten beiden Spiele der Meisterrunde für unsere U 17 auf dem Spielplan. Beide Begegnungen gegen die Starbulls Rosenheim fanden im gut gefüllten ROFA Stadion statt. Nach langer Verletzungspause konnte das Team Maurice Hildebrand endlich zurück begrüßen, musste aber auf drei verletzte bzw. erkrankte Verteidiger (Schams, Hess, Gense) verzichten. Und die Jungs hatten sich für ihren Auftritt dort extra fein herausgeputzt. Anstelle der sonst üblichen Teamkleidung (Trainingshose, Hoody, T-Shirt) hatten sich die Jungs mannschaftsintern auf schwarzen Anzug, weißes Hemd und Fliege geeinigt. Und man kann es nicht anders sagen: Die Buben sahen großartig aus.

Das kann man leider von ihrem ersten Auftritt auf dem Eis nicht behaupten. Es lief wirklich überhaupt nichts zusammen, an diesem Samstag. Man kann spekulieren, ob der sehr frühe Führungstreffer (nach 31 Sekunden) für Rosenheim die Jungadler aus dem Konzept gebracht hat. „Ich glaube nicht“, so ein sichtlich niedergeschlagener Kapitän Tjark Kölsch nach dem Spiel. „Ich weiß nicht, was heute los war. Irgendwie hat uns der Spirit, der Wille das Ding wirklich gewinnen zu wollen, gefehlt. Das hat Rosenheim stark gemacht. Unsere Defense war unter ihren Möglichkeiten. Wir haben immer wieder Zweikämpfe verloren und so dem Gegner Konter ermöglicht. Wir haben heute einfach nicht hart genug gearbeitet, um den Starbulls den Schneid abzukaufen.“

Nach dem frühen Rückstand könnte man das Spiel der Jungadler im ersten Drittel mit der Phrase „waren stets bemüht“ umschreiben. Leider gab es immer wieder unnötige Scheibenverluste, Fehlpässe und Fehler in der Zuordnung. Und das brachte Rosenheim immer besser ins Spiel. Kamen die Jungadler dann doch einmal zum Abschluss verhinderte der starke Rosenheimer Goalie Paul Stocker den Treffer. „Wir holen keine Rebounds!“ ärgerte sich Co-Trainer Denis Wengrzik auf der Bank. In der 13. Minute wäre beinahe das 2:0 gefallen, aber Marvin Berbner griff in die „Männer ohne Nerven-Kiste“ und hielt nicht nur den Gewaltschuss des Rosenheimer Stürmers sondern gleich auch noch den Rebound.
So ging es mit einem verdienten 0:1 Rückstand in die Kabine.

Nach der Pause gab es nicht wirklich viel Änderung im Spiel der Mannheimer, obwohl die Kabinenansprache… nennen wir es mal „emotional“ war. Und die von Tjark Kölsch angesprochene schwache Defense rächte sich nach gerade mal knapp 5 Minuten, als Marvin Berbner chancenlos das 2:0 über sich ergehen lassen musste. Gegen Ende des Drittels kam Mannheim zwar ein wenig besser ins Spiel, konnte aber nichts auf die Anzeigentafel bringen.
Auch drei Überzahlsituationen konnten nicht genutzt werden. Wobei… In der 38. Minute, in Überzahl, rutschte der Puck dann doch hinter Paul Stocker über die Linie. Der Treffer wurde jedoch wegen Torwartbehinderung von den ansonsten fehlerfreien Unparteiischen nicht gegeben. Man kann diskutieren, ob der Pfiff zu früh erfolgte. „An den Schiedsrichtern lag es nicht! Wir haben das selbst verka… (uft)“ kommentierte Headcoach Luigi Calce hinterher die Situation.

Der Schlussabschnitt begann mit einer Druckphase von Mannheim und endlich, in der 41. Minute, konnte dann Fabiano Benz auf Zuspiel von Artjom Khaydarov und Florian Renner den Mannheimer Anschlusstreffer erzielen. Jetzt kam zwar so etwas wie Druck auf den Gegner auf, aber Rosenheim war mittlerweile zu selbstbewusst geworden, um einen weiteren Mannheimer Treffer zuzulassen. Dann in der 58. Minute Icing gegen die Starbulls und somit Bully vor dem Rosenheimer Tor. Mannheim zieht den Torhüter und… es lief eben nichts zusammen an diesem Samstag… kassiert den 3:1 Endstand durch Emptynet in derselben Minute.

Fazit:
So startet man als Tabellenerster nicht in die Meisterrunde! Da gibt es wenig zu diskutieren.
„Ich bin nicht nur sauer, ich bin enttäuscht!“ Mehr wollte Luigi Calce zu diesem Spiel nicht sagen. Aber auch die Mannschaft ließ die Köpfe hängen. „Die Stimmung in der Kabine war unterirdisch. Ich weiß nicht, wann wir zum letzten Mal so *Kraftausdruck* gespielt haben. Ich könnte mir in den *anderer Kraftausdruck* beißen!“ äußerte sich ein ungenannter Spieler nach dem Match.

Und wie es dann richtig geht, zeigten die Jungadler dann am Sonntag.
Der „Peptalk“ von Headcoach Calce vor dem Spiel hatte es in sich, wäre aber wahrscheinlich gar nicht notwendig gewesen, denn die Jungs hatten sich am allermeisten selbst geärgert über ihre schwache Leistung. Die knapp 100 Zuschauer sahen Rosenheim natürlich selbstbewusst aufs Eis kommen, mussten jedoch nach etwa fünf Minuten feststellen, dass die Jungadler heute das klar dominantere Team waren. Nur wenige Angriffe der Rosenheimer schafften es ins Mannheimer Drittel und alle drei Torschüsse der Bayern in diesem ersten Spielabschnitt wurden von Michail Elagin entschärft. In der 13. Minute konnten die Jungadler dann zum ersten Mal jubeln, als Artjom Khaydarov die Pässe von Rihards Griva und Max Herzog verwandelte. Fünf Minuten später dann bedient Gustavs Griva Til Raab, dessen Schuss lässt Stocker abprallen und Carlos Händel steht goldrichtig und erhöht zum 2:0. 24 Sekunden vor Ende des ersten Spielabschnittes dann noch das 3:0 für Mannheim durch Nikky Biggins nach Zuspiel von Florian Renner und Fabiano Benz.
Insgesamt 8 zu 3 Torschüsse standen in der Statistik.

Im zweiten Drittel dauerte es gerade Mal 8 Sekunden, bis Paul Stocker das erste Mal hinter sich greifen musste. Direkt vom Eröffnungsbully passt Florian Renner zu Nicky Biggins, der seinen zweiten Treffer innerhalb einer gespielten Minute erzielt. In der 25. Minute dann die erste Strafe des Spieles. Es traf den Rosenheimer Andreas Schneider wegen unkorrektem Körperangriff. Schneider durfte bereits nach 40 Sekunden wieder aufs Eis, weil Kapitän Tjark Kölsch (Assists: Renner und Khaydarov) zum 5:0 einnetzte. Eine Minute später dann eine unglückliche Aktion des Mannheimer Keepers, der zu weit aus dem Tor fährt, um den Puck aus der Zone zu spielen, diesen jedoch nicht richtig trifft und ihn so direkt auf die Kelle von Johannes Achatz passt, der den Puck an Elagin vorbei ins Tor schlenzt. Mit einem verdienten 5:1 aus Sicht der Jungadler ging es in die Kabine.

Im Schlussdrittel dann ließ Mannheim fast gar nichts mehr zu und brachte Rosenheim immer wieder unter Druck. In der 47. Minute dann erneut Überzahl für Mannheim, die Til Raab in der 49. Minute zum 6:1 für Mannheim nutzt. Der Assist für diesen Treffer ging an Gustavs Griva. 90 Sekunden später (51.) war es dann erneut Artjom Khaydarov, der Stocker überwand und die Vorlage von Fabiano Benz und Rihards Griva zum 7:1 Endstand verwandelte. Den Rest der Zeit spielte Mannheim etwas verhaltener, was jedoch keine nennenswerten Chancen mehr für Rosenheim erbrachte.

„Heute hat in der Mannschaft fast alles gestimmt,“ beantwortet Kapitän Kölsch die Frage, was heute anders war als gestern. „Wir hatten die richtige Einstellung, wir haben defensiv heute wesentlich stabiler gespielt, als gestern und das hat sich am Ende ausgezahlt.“
„Das war ein super Spiel heute“ pflichtet Headcoach Luigi Calce seinem Spielführer bei.
„Die Niederlage gestern hat mich unglaublich geärgert. Nicht weil wir verloren haben, sondern wie wir verloren haben. Das haben die Jungs heute wieder gut gemacht. Jetzt gilt es sich auf die nächsten beiden schweren Spiele in Dresden vorzubereiten und den Samstag so schnell wie möglich zu vergessen.“

Die beiden Begegnungen gegen den ESC Dresden finden in der Veolia Arena statt. Die Begegnung am Samstag, 22.01.2022 wird um 17:00 Uhr angepfiffen, das Sonntagsspiel beginnt um 9:30 Uhr.
Stand heute sind keine Zuschauer erlaubt, dies könnte sich jedoch im Laufe dieser Woche noch ändern. Wir informieren kurzfristig über die sozialen Medien.

Bericht und Fotos: Joachim Volz

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