U17: Na bitte, es geht doch!

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Zwei hochklassige Spiele in Landshut sehen die Jungadler einmal als Sieger und einmal als Unterlegene.

Na bitte, es geht doch! Das bezieht sich nicht unbedingt auf die Ergebnisse der letzten beiden Spiele unserer Jungs in Landshut, sondern auf die Art und Weise, wie diese Ergebnisse zustande kamen. Headcoach Adam Borzecki hatte es letzte Woche vorausgesagt: „Ich bin sicher, dass wir gegen Landshut anders aufs Eis kommen werden.“
Die Jungs hatten, das muss man sagen, in den ersten fünf Spielen mit minimalem Aufwand das Maximale erreicht, aber schön anzuschauen war das nicht. Insbesondere die Begegnung zuhause gegen Füssen gab Anlass zu Kritik. Das haben die Jungs an diesem Wochenende aber deutlich wieder wett gemacht. Wer sich die beiden Spiele live in der Fanatec Arena in Landshut oder im Stream angeschaut hat, der durfte sich über zwei schnelle, clevere, körperbetonte und spannende Begegnungen freuen, die kaum Wünsche offen ließen.

Samstag, 01.10.22 EV Landshut vs. JAM – 3:5 (2:2/0:2/1:1)

Hochmotiviert traten beide Mannschaften um 13:00 Uhr zum Eröffnungsbully an und schon in den ersten Minuten wurde klar, dass es hier kein langsames Herantasten oder gegenseitiges Beschnüffeln geben würde. Von Anfang an war viel Tempo und faire Aggressivität im Spiel. Beide Mannschaften hatten gleichwertige Spielanteile und erarbeiteten sich immer wieder gute Chancen. Beide Torhüter (im Mannheimer Kasten heute Kimi Saffran) konnten sich nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Der erste Treffer fiel in der 10. Minute für den EVL in Überzahl durch die Landshuter Topreihe (Seidel, Dittlein, Schwarz), die bei allen drei Treffern der Bayern auf dem Eis war. Die Jungadler hatten aber die passende Antwort parat, denn schon eine Minute später glich Kapitän Maxime Bickel nach Zuspiel von Gustavs Griva zum 1:1 aus. In der 19. Minute erhöhten die Gastgeber dann auf 2:1. Dieses Mal dauerte es nur 10 Sekunden, bis Dennis Root, nach Zuspiel von Til Raab und Alexander Lieberwirth zum 2:2 Pausenstand ausglich.

Auch das zweite Drittel war sehr ausgeglichen und weiterhin schön anzuschauen. Schon nach 2 Minuten gingen die Jungadler durch ein Tor von Gustavs Griva mit 2:1 in Führung (Carlos Händel / Jason Arzt) und konnten über das gesamte Drittel, die immer wieder gefährlichen Angriffe der Landshuter abwehren. Die Verteidigung an diesem Wochenende makellos! Große Freude herrschte dann, als in der 39. Minute Robert Armstrong sein erstes Saisontor bei der U17 feiern durfte. Dass dies sich später als das „Game Winning Goal“ erwies und er den Puck behalten durfte, machten das Glück für den aus der U15 gekommenen 2007er komplett. Landshut bemühte sich nach Kräften, konnte aber der starken Mannhemer Verteidigung und Kimi Saffran nichts entgegensetzen, so dass es mit 2:4 in die zweite Pause ging.

Im Schlussabschnitt dann, direkt nach einer Minute, der Anschlusstreffer für die Niederbayern. Das Tor wurde in der Spielstatistik fälschlicherweise als Shorthander eingetragen, denn Landshut hatte im ganzen Spiel keine Strafe. Die Gastgeber taten nun wirklich alles, um den Ausgleich zu erzwingen. Aber Mannheim ließ wenig zu und war auch mehrfach gefährlich vor Johannes Kurrers Tor, allerdings fehlte das letzte Quäntchen Glück. Einige Male war das Geräusch von Hartgummi, das auf einen Metallrahmen trifft, zu hören. Das Mannheimer Unterzahlspiel in diesem Drittel zwei Mal überirdisch! Die beiden Special Teams um Biggins und Bickel ließen nichts, aber auch gar nichts anbrennen und machten dem Gegner das Leben schwer. In der 60. Minute schließlich zog Landshuts Trainer Christoph Ober nach einem Mannheimer Icing den Goalie.  Das anschließende Bully gewann zwar der EVL, brachte die Scheibe aber nicht effektiv unter Kontrolle. Carlos Händel eroberte sich den Puck im eigenen Verteidigungsdrittel, passte zu Max Herzog hoch an die Blaue und der traf das leere Tor zum 3:5 Endstand.

Fazit: Was für ein schönes, spannendes und schnelles Eishockeyspiel zweier Teams, die sich auf Augenhöhe begegneten. Am Ende war es wesentlich ausgeglichener, als das Ergebnis suggeriert. „Das hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen heute. Wir haben clever gespielt und die Scheibe gut laufen lassen. Es gibt wirklich nur wenig was ich heute zu kritisieren habe. Landshut hat uns nichts geschenkt heute. Das war ein Arbeitssieg.“ zeigte sich Trainer Borzecki zufrieden. „Die Mannschaft hat funktioniert. Jeder wusste was er zu tun hat und das konnten wir effektiv ausnutzen. Jetzt müssen wir das morgen nur nochmal genauso gut hinbekommen.“


Sonntag, 02.10.22 EV Landshut vs. JAM – 6:3 (1:2/1:0/4:1)

Die sicherlich mehr als im Spielbericht angegebenen 90 Zuschauer sahen ein tolles Spiel, das über die gesamten 60 Minuten fast noch attraktiver war als das am Vortag, wenn auch aus Jungadlersicht mit einem weniger attraktiven Ergebnis. Da wurde von beiden Seiten wirklich Leidenschaft aufs Eis gebracht und verbissen gekämpft.

Der erste Spielabschnitt wieder sehr ausgeglichen mit etwas mehr Spielanteil bei Mannheim in den ersten Minuten, was nicht bedeuten soll, dass es Marvin Berbner, der heute den Mannheimer Kasten hütete auch nur eine Minute langweilig gewesen sein durfte. Heute waren es die Jungadler, die das erste Tor erzielten, und zwar in der 6. Minute durch Verteidiger Carlos Händel, der den Rebound von Gustavs Grivas Schuss verwandelte. Und genauso schnell wie Mannheim am Vortag glich Landshut wieder aus, nämlich knapp eine Minute später in Überzahl. Die erneute Mannheimer Führung erzielte Maxime Bickel nach Pässen von Til Raab und Gustavs Griva in der 19. Spielminute. Insgesamt ein sehr ausgeglichenes Drittel, das genauso gut auch 2:1 hätte ausgehen können.

Auch das zweite Drittel sehr auf Augenhöhe und von hoher Qualität. Insbesondere das Mannheimer Unterzahlspiel konnte sich wieder einmal in Szene setzen und zwei Strafzeiten ohne Gegentor verteidigen. Beide Teams konnten in diesem Spielabschnitt immer wieder sehenswerte Aktionen aufbauen und sich gute Chancen erarbeiten. Ein Tor lag spürbar in der Luft, aber für wen es fallen würde, konnte niemand vorhersagen. Es dauerte bis zur 39. Minute, als erneut Landshuts Topscorer Tobias Schwarz, der bereits das 1:2 erzielt hatte und an diesem Wochenende an sechs von neun Landshuter Toren beteiligt war, zum 2:2 ausglich. Mit diesem Ergebnis, das den Spielverlauf ganz gut widerspiegelt, ging es in die zweite Pause.

Das Spiel wurde innerhalb von drei Minuten entschieden. Man kann sicherlich nicht sagen, dass Mannheim eine „schwache Phase“ hatte, vielmehr waren es die Niederbayern, die innerhalb dieser drei Minuten so viel Druck machten, dass die Jungadler in Bedrängnis kamen. Mit Treffern in der 45., 46. und 47. Minute, die auch der starke Berbner nicht verhindern konnte,  zog der EVL auf 5:2 davon – und so einen Rückstand holt man gegen eine Mannschaft wie Landshut nur ganz schwer wieder auf. Dennoch legten sich die Mannheimer Jungs mächtig ins Zeug und warfen alles nach vorne was ging, scheiterten aber ein ums andere Mal an Daniel Henter im Landshuter Tor, der einige „Big Safes“ hinlegte und die Bayern so im Spiel hielt.  Zwar konnte Jacob Ficenec in der 50. Minute noch auf 5:3 (Raab, Magó) verkürzen, aber  fünf Minuten vor Ende stellte Tobias Schwarz den alten Abstand wieder her. Bei 58:25 verließ Marvin Berbner das Eis zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, Landshut kam nicht mehr aus der eigenen Zone, machte aber hinten dicht und ließ keinen weiteren Treffer zu.

Fazit:
Man könnte an dieser Stelle das Fazit vom Samstagsspiel kopieren. Was für ein tolles Spiel! Leider heute mit dem schlechteren Ausgang für uns, aber insgesamt haben die Jungadler gezeigt, dass sie der amtierende Deutsche Meister sind. Landshut hat den Jungs alles abverlangt und so gehen beide Ergebnisse an diesem Wochenende vollkommen in Ordnung.
„Wir haben endlich wieder unser Eishockey gespielt. Du kannst nicht erwarten jedes Spiel zu gewinnen, aber wenn man schon verliert, dann bitte so wie heute. Glückwunsch an Landshut. Das wir uns an diesem Wochenende die Punkte teilen ist absolut okay.“ Adam Borzecki hatte trotz der Niederlage nur aufmunternde Worte für sein Team in der Kabine.
„Klar ist das Ergebnis schade, aber es hat unglaublich Spaß gemacht heute auf dem Eis zu sein. Das war ein richtig großartiges Spiel. Wenn es in Overtime gegangen wäre… ich hätte noch ne Weile spielen wollen. Tolles Wochenende.“ So fand Kapitän Bickel, der fast jeden zweiten Wechsel Schicht hatte, Trost in der Enttäuschung. Auch nächstes Wochenende ist unsere U17 in fremden Gefilden unterwegs, denn es geht an die Donau, wo unsere Jungs auf den ERC Ingolstadt treffen werden. Der Tabellenfünfte empfängt die Jungadler in der Saturn Arena. Das Samstagsspiel beginnt um 14:00 Uhr, das Sonntagsspiel um 13:00 Uhr. Falls es einen Livestream geben sollte, werden wir kurzfristig über Social Media informieren.


Bericht und Bilder: Joachim Volz

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