U17: Nach Shootout bleibt ein Punkt in Kaufbeuren

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Jungadler Mannheim mit solider Leistung beim hochmotivierten Tabellenfünften

Nur ein Spiel stand an diesem Wochenende auf dem Spielplan unserer U17.
Es ging zum Tabellenfünften, dem ESV Kaufbeuren, die immer noch die Chance haben unter die ersten Vier und somit in die Meisterrunde zu kommen. Entsprechend motiviert und entschlossen traten die Allgäuer dann auch an und es entwickelte sich ein hochklassiges, schnelles und emotionales Spiel, das den Zuschauern reichlich Action, viele Tore und ein Penalty-Shootout bot.

Im ersten Drittel waren beide Teams von Beginn an schnell und druckvoll im Aufbau, wobei sich die Jungadler etwas mehr Spielanteil erarbeiten konnten. Dennoch kam auch der ESVK immer wieder zu Konterchancen, scheiterte aber ein ums andere Mal am starken Mannheimer Goalie Marvin Berbner, der an diesem Tag einige Glanzparaden zeigte. In der 13. Spielminute dann der bis dahin überfällige Führungstreffer der Mannheimer durch Gustavs Griva, der, nach Pässen von Nikita Tschwanow und Maxime Bickel, den ebenfalls starken Michael Karg überwand. Zwei Minuten vor Ende des Drittels sorgte dann Florian Renner in Überzahl nach Zuspiel von Tjark Kölsch und Fabiano Benz für den 2 : 0 Pausenstand.

Zu Beginn des zweiten Drittels sah es so aus, als sollte Mannheim die Oberhand gewinnen, dann jedoch, in der 24. Minute, Unsicherheit in der Defensive der Jungadler, Kaufbeuren nutzt die Konterchance und sucht den Abschluss. Paul Meyer bedient Martin Kaaz und der lässt Marvin Berbner keine Chance. Nur noch 2:1 aus Sicht der Jungadler. Dieses frühe Tor im zweiten Drittel gab Kaufbeuren nun Auftrieb und Mannheim war erkennbar bemüht, die Führung möglichst schnell auszubauen. Fast fünf Minuten lang spielte sich die Partie im Verteidigungsdrittel der Bayern ab.  In der 28. Spielminute dann Strafe gegen Kaufbeuren und somit Mannheim mit der Möglichkeit im 5 gegen 4 zu scoren. Aber dann … ein katastrophaler Fehler führt zum Scheibenverlust und dem Konter durch Martin Kaaz, der den mitgelaufenen Philip Wiche bedienen kann. Ausgleich für den ESVK zum 2:2 in Unterzahl (29. Minute). Das war eine eiskalte Dusche für die Jungadler, die es in diesem Spielabschnitt nicht schafften, den willensstarken und kämpferisch besseren Bayern Paroli zu bieten. „Wir laufen zu wenig. Wir machen es dem Gegner zu einfach. Wir müssen den Fuß wieder aufs Gas kriegen, wie im ersten Drittel“ ermahnte Headcoach Luigi Calce sein Team ein ums andere Mal.  Erst 10 Sekunden vor der Pausensirene konnte dann erneut Gustavs Griva nach Zuspiel von Maxime Bickel Mannheim wieder in Führung bringen.

Im Nachhinein schwer zu sagen, ob das erste oder das dritte Drittel das Beste war. Auf jeden Fall war der letzte Spielabschnitt der emotionalste. Kaufbeuren witterte nun deutlich Morgenluft und auch die Jungadler kamen, nach einer emotionalen Kabinenansprache von Calce, wieder sortiert zurück aufs Eis. Die Zuschauer sahen schnelles und körperbetontes Eishockey beider Teams und, in der 48. Spielminute, den Ausgleich für den ESVK durch Jonas Mommensohn. In der 54. Minute war es dann erneut Florian Renner, der nach Pässen von Nikky Biggins und Fabiano Benz die Jungadler wieder in Führung brachte. Dann, nur eine Minute später, viel Verkehr vor Marvin Berbners Kasten, der pariert zunächst einen Schuss, die Scheibe fliegt hoch, Bence Farkas pflückt sie aus der Luft und netzt ein. Problematisch an dieser Situation war jedoch, dass Farkas den Puck deutlich oberhalb der Torlatte berührt und der Treffer somit wegen „hohen Stocks“ eigentlich nicht hätte gegeben werden dürfen. Dies sahen die Unparteiischen jedoch nicht so und somit stand es 4:4. Auch wenn der Treffer vielleicht nicht regelgerecht war, unverdient war der Ausgleich nicht. Kaufbeuren hat an diesem Tag eine tolle Leistung gezeigt. „Wir haben heute 110 % gegeben“ fasste Trainer Simon Steiner die Leistung seiner Mannschaft am Ende zusammen.

Mit diesem Unentschieden musste die Entscheidung also im Penaltyschießen fallen. Hier zeigten die beiden Goalies ihre ganze Klasse und hielten zunächst die drei ersten Strafschüsse. Auch in der zweiten Runde konnten beide Keeper zunächst zwei Mal erfolgreich ihren Kasten sauber halten. Den sechsten Mannheimer Penalty konnte Artjom Khaydarov dann an Michael Karg vorbeibringen.  Nun lag die ganze Last auf Marvin Berbners Schultern. Der hatte jedoch an diesem Tag seine Nerven anscheinend in der Kabine gelassen und killte eiskalt auch den sechsten Schuss der Bayern, die sich somit einen Punkt holten und weiterhin die Chance haben, in die Tabellenspitze aufzurücken.

Fazit:
Das erste Drittel geht an Mannheim, das zweite an Kaufbeuren und das dritte war ausgeglichen. Somit ein Unentschieden verdient. Im Shootout … naja, da kann es immer so oder so ausgehen und in diesem Fall hatte Mannheim glücklicherweise das bessere Ende.

„Wir haben gut gespielt gegen einen hochmotivierten Gegner.“ So Luigi Calce nach der Partie. „Das zweite Drittel hat uns den Sieg gekostet. Ich rede hier nicht von individuellen Fehlern. Fehler können passieren und dann bekommt man eben auch mal ein Gegentor. Wir lernen daraus. Aber insgesamt haben wir im zweiten Drittel als Mannschaft nicht gut funktioniert. Das hat dem Gegner in die Karten gespielt und ihnen Auftrieb gegeben. Wären wir im zweiten Drittel so aufgetreten, wie im ersten… aber das ist Spekulation. Das Ergebnis geht so in Ordnung.“

Bericht und Fotos: Joachim Volz

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