U17: Jungadler bleiben Tabellenführer

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Erfolgreiches Auswärtswochenende in Kaufbeuren.

Nach einem spielfreien Wochenende zuvor, waren unsere Jungs am vergangenen Samstag und Sonntag in Kaufbeuren zu Gast. Die zahlreichen Zuschauer in der Energy Schwaben Arena bekamen an beiden Tagen attraktives und schnelles Eishockey zu sehen. Auch körperlich ging es zur Sache und die Strafbank war gut besucht. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Beide Begegnungen verliefen fair. Die Unparteiischen legten an beiden Tagen die Regeln sehr genau aus.

Samstag, 22.10.22: ESVK vs. JAM – 4:7 (1:2 / 0:2 / 3:3)

Die Allgäuer, vor dem Wochenende Tabellenachter, kamen mit keinerlei Respekt oder Zurückhaltung aufs Eis. Und auch die Jungadler waren in guter Spiellaune und so entwickelte sich von Anfang an eine hochklassige Begegnung in denen beide Teams ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen hatten. Kaufbeuren zeigte sich vor allen Dingen konterstark und Marvin Berbner im Tor der Jungadler musste einige Male sein ganzes Können aufbieten, um die Jungadler in Führung zu halten. Los ging es aber erstmal mit einem Rückstand für Mannheim. In der 12. Minute musste sich Kapitän Maxime Bickel auf Geheiß der Referees zwei Minuten ausruhen, kam aber schon nach 30 Sekunden zurück aufs Eis, da Kaufbeuren, namentlich Philipp Wiche, es eiskalt ausnutzte, dass das sonst immer so großartige Unterzahlspiel der Jungadler mal kurz nicht funktionierte. Den Ausgleich erzielte dann in der 18. Minute Til Raab auf Zuspiel von Lennox Werle. Eine Minute vor Ende des ersten Drittels dann Strafe gegen den ESVK und somit Powerplay für Mannheim. Die fanden sehr schnell in die Aufstellung. Carlos Händel zu Raab, der zu Bickel – 1:2.

Nach der Pause ging es zunächst ausgeglichen weiter bis zur 27. Minute, als erneut eine Strafe gegen Kaufbeuren ausgesprochen wurde. Wieder dauerte es nur 30 Sekunden, bis die Jungadler das Powerplay erfolgreich abschlossen. Dieses Mal durch Rihards Griva, der zuvor von Benedek Magó und Dennis Root bedient worden war. Danach hatte Mannheim mehr Spielanteil und erarbeitete sich einige gute Chancen. Wie gut das Mannheimer Unterzahlspiel aussehen kann, demonstrierten die Jungs ab der 34. Minute als Carlos Händel aufs Sünderbänkchen musste. Nicht nur verteidigten die Jungadler unglaublich clever, sie erzielten sogar fünf Sekunden vor Ende der Strafe den Shorthander. Erneut war der Torschütze Til Raab, der Pass kam von Maxime Bickel. Mit 1:4 ging es in die zweite Pause.

Der Schlussabschnitt begann mit einer kalten Dusche für die Jungadler, die immer wieder Schwächen in der Defense gezeigt hatten und das nutzte in der 44. Minute dann Arturs Borovojs aus und ließ Berbner keine Chance. In der 47. Minute wieder Strafe gegen Kaufbeuren. Dieses Mal dauerte es knapp 50 Sekunden, bis Fabian Hartmann im Tor der Allgäuer hinter sich greifen musste, nachdem ihn Jason Arzt auf Zuspiel von Carlos Händel und Gustavs Griva überwunden hatte. Schon 3 Minuten später, in der 51. Minute dann zeigte Verteidiger Alexander Lieberwirth, dass er auch Tore schießen kann, indem er die Vorlage von Til Raab zum 2:6 verwandelte. 20 Sekunden später: Der Torjubel war kaum verklungen, als sich die Allgäuer in der neutralen Zone den Puck eroberten und einen ihrer gefährlichen Konter fuhren. Wieder wackelte die Abwehr und Berbner, erneut chancenlos, musste sich geschlagen geben. In der 44. Minute wanderte Gustavs Griva nach einem Stockschlag in die Kühlbox. Erneut brillantes Unterzahlspiel der Jungadler und erneut ein Shorthander nach gerade mal einer Minute. Händel hatte sich in der eigenen Zone den Puck erobert und zu Til Raab gepasst, der schnappte sich die Scheibe und fuhr auf Hartmann zu, kam jedoch nicht zum Abschluss. Allerdings stand der mitgelaufene Lennox Werle so perfekt im Slot, dass er den Pass von Raab nur noch zum 3:7 einnetzen brauchte. Eine Minute später ließ Mannheim erneut einen Konter zu und wieder war es Arturs Borovojs, der die Nachlässigkeit der Jungadler mit einem sehenswerten Solo bestrafte. Die letzten 5 Minuten spielte Mannheim fast komplett in Unterzahl, ließ aber keine Gefahr für Berbner‘s Tor aufkommen. Man hatte den Eindruck, die Jungs sind in Unterzahl schwerer zu knacken als zu fünft.

Fazit:
Ein gutes Spiel beider Mannschaften, bei dem die Jungadler auf einen unbequemen Gegner trafen. Kaufbeuren war vor allem konterstark und somit durchgehend gefährlich. Auch wenn die Jungadler in dieser Begegnung einen Treffer in Unterzahl hinnehmen mussten, sticht doch das sehr effektive Boxplay deutlich hervor. Insgesamt blieben 6 von 7 Mannheimer Strafzeiten ohne Treffer für den ESVK. Aktuell weisen die Jungadler mit insgesamt nur 8 erhaltenen Toren einen Unterzahlschnitt von 84,3% aus.

Sonntag, 23.10.22: ESVK vs. JAM – 2:6 (0:2 / 1:2 / 1:2)

Das Sonntagsspiel begann so ausgeglichen, wie die Partie am Abend zuvor geendet hatte. Der ESVK kam ebenso gut ins Spiel, wie die Jungadler und die erneut zahlreichen Zuschauer sahen ein fast noch besseres Spiel als am Vortag. Allerdings stand die Mannheimer Defensive heute besser als gestern und machte es somit den Allgäuern deutlich schwerer. Die hatten aber ziemlich viel Biss und so hatte Michail Elagin im Mannheimer Tor heute keinen allzu ruhigen Sonntagmorgen.

In der 14. Minute gingen die Jungadler dann in Führung und hatten sich das zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Torschütze war Rihards Griva, die Pässe kamen von Bruder Gustavs und Mannschaftskapitän Maxime Bickel. In der 16. Minute wurde der Kaufbeurer Justin Pfaffengut nach einem Check gegen Kopf und Nacken für zwei Minuten vom Eis geschickt. Auch diese Strafe musste nicht bis zum Ende abgesessen werden, denn nach 90 Sekunden abgelaufener Strafzeit netzte Gustavs Griva zum 2:0 ein. Die Vorlage kam erneut von Bickel auf Zuspiel von Carlos Händel. Den zweiten Unterzahltreffer dieses Wochenendes mussten die Jungadler dann gleich zu Beginn des zweiten Drittels hinnehmen. Carlos Händel hatte mit dem Stock geschlagen, was man nicht darf, und musste als Konsequenz in die Kühlbox. Fast hätte das Mannheimer Unterzahlspiel wieder brillieren können, nur noch 5 Sekunden waren auf der Uhr, aber Kaufbeuren hatte sich inzwischen auf die Mannheimer Taktik eingestellt und konnte so in der 23. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Torschütze war Linards Zemnickis. 5:12 Torschüsse verzeichnete die Statistik am Ende des Drittels.

In der 28. Minute stellte Til Raab den zwei-Tore Vorsprung wieder her. Die Assists gingen an Maik Hess und Carlos Händel. Drei Minuten später sorgte dann Gustavs Griva auf Zuspiel von Bruder Richards und Maxime Bickel für den 1:4 Pausenstand.

Im Schlussabschnitt gab es dann in der 46. Minute wieder eine Überzahlsituation für Mannheim, die Maxime Bickel mit dem 5. Mannheimer Treffer beendete. Die Zuspiele kamen von Gustavs Griva und Carlos Händel. Eine Minute später machten die Griva Brüder es dann allein. Gustavs bediente Rihards, der traf. 1:6. Und wieder war Mannheim in den letzten sieben Minuten nur drei Minuten komplett. Die erste Strafe gegen Maik Hess konnten die Jungadler noch gut verteidigen und auch die Strafe gegen Dennis Root, die nur zweieinhalb Minuten nachdem Hess wieder auf dem Eis war, ausgesprochen wurde, konnten sie eine Minute lang sicher verteidigen. Dann musste aber Lennox Werle Root Gesellschaft leisten, was eine Minute drei gegen fünf bedeutete. Und diese Gelegenheit ließ sich Arturs Borovojs nicht nehmen und traf zum 2:6 Endstand.

Fazit:
Auch ein schönes Spiel. Die Mannheimer Defense zeigte sich heute stabiler und auch offensiv waren die Jungadler stark. Schaut man auf die Strafen (In beiden Begegnungen waren es jeweils 14. Davon am Samstag sieben und am Sonntag neun gegen die Jungadler), so könnte man meinen, die Spiele wäre recht brutal abgelaufen. Sind sie aber nicht. Es waren zwei körperliche Spiele und es gab ein paar Schubsereien. Aber es ist immer noch Hockey. Die Schiedsrichter haben nicht direkt Fehlentscheidungen getroffen, aber das Regelbuch sehr kleinlich ausgelegt und dass man für den Begriff „Digga“ wegen unsportlichem Verhalten zwei Minuten bekommen kann, war dem Verfasser dieser Zeilen vor Sonntag auch nicht bewusst.


Bericht und Bilder: Joachim Volz

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