Mannheim dreht im Finale so richtig auf und lässt der DEG keine Chance
Nachdem das Halbfinale gegen den EV Landshut noch ein wenig von Nervosität geprägt war, gab es am Auftritt unserer U17 im Finale gegen die Düsseldorfer EG im Eisstadion an der Brehmstraße nichts, aber auch gar nichts zu bemängeln.
Von Anfang an war Mannheim die spielbestimmende Mannschaft und ließ Düsseldorf kaum ins Spiel kommen. Bereits nach 1:08 brachte Nikky Biggins nach Zuspiel von Lua Niehus und Alexander Lieberwirth die Jungadler mit 1:0 in Führung. Zweieinhalb Minuten später dann war es Passgeber Niehus, der nach Vorlagen von Maurice Hildebrand und Til Raab das 2:0 erzielte. Diese frühe Führung brachte eine Menge Selbstvertrauen in Luigi Calces Team. üsseldorf besann sich auf defensive Spielweise und lauerte mit einem hohen Mann immer wieder auf den Konter. Kam es dann dazu, wurde der Versuch entweder von der Mannheimer Defense oder dem starken Marvin Berbner im Tor verhindert. In der 14. Minute, nachdem Mannheim zuvor lange Druck gemacht hatte und immer wieder gefährlich auf Max Drückers Kasten presste, erzielte dann Rihards Griva das 3:0. Passgeber waren Max Herzog und erneut Verteidiger Alexander Lieberwirth. DEG Coach Thorsten van Leyen wechselte den Goalie und Leon Hümer nahm den Platz zwischen den Pfosten ein. Der musste knapp zweieinhalb Minuten später schon zum ersten Mal hinter sich greifen, als Nikita Tschwanow mit einem schönen Solo den 4:0 Pausenstand erzielte.
In den ersten Minuten des Mitteldrittels war Mannheim tatsächlich ein wenig angreifbar.
„Spielt einfach! Macht das Spiel nicht zu kompliziert!“ coachte Luigi Calce seine Jungs, die tatsächlich streckenweise „zu clever“ spielen wollten. Der Düsseldorfer Anschlusstreffer in der 29. Minute kam quasi zur rechten Zeit, denn von da an fingen sich die Jungadler wieder und boten den zahlreichen Zuschauern ein Finale, wie es besser nicht sein konnte. Die Antwort auf das 4:1 hatte Kapitän Tjark Kölsch parat, als er in der 34. Minute in Überzahl den alten 4-Tore Abstand wieder herstellte. Die Assists gingen an Fabiano Benz und Maurice Hildebrand. Ein weiteres Powerplaytor für Mannheim fiel 70 Sekunden vor Ende des Drittels, als Topscorer Florian Renner die Pässe von Maurice Hildebrand und Tjark Kölsch zum 6:1 Pausenstand verwandelte. Mannheim in beiden Spielabschnitten sehr diszipliniert und ohne Strafen, während das Powerplay sich mit 2 Toren aus 2 Überzahlsituationen als ultimativ effektiv erwies.
Das Schlussdrittel war dann eine einzige Jungadler-Show. Die Strafe gegen Düsseldorfs Moritz Kukuk aus dem zweiten Drittel war noch nicht abgelaufen, somit begann Mannheim in Überzahl und es waren gerade mal 37 Sekunden gespielt, als erneut Maurice Hildebrand nach Zuspiel von Florian Renner und Fabiano Benz zum 7:1 erhöhte. „Und so spielt man Eishockey!“ schallte es ein ums andere Mal aus dem Mannheimer Fanblock. Und da hatten die Zuschauer Recht. Besser hätte man es nicht spielen können. Düsseldorf konnte sich nun kaum noch in Szene setzen und geriet immer wieder gefährlich unter Druck. Und dieser Frust machte sich dann auch in einem zunehmend körperlicheren Spiel bemerkbar. Dem begegneten die Jungadler mit Powerplaytor Nummer 4 in der 43. Minute, als wiederum Tjark Kölsch nach Zuspiel von Florian Renner das 8:1 erzielte. Die DEG fand keinen Weg und kein Mittel gegen diese wie beflügelt aufspielende Mannheimer Mannschaft. In der 51. Minute holte sich Verteidiger Alexander Lieberwirth seinen dritten Matchpunkt, als er die Vorlagen von Maurice Hildebrand und Maxime Bickel zum 9:1 nutzte. In der 55. Minute dann konnte Düsseldorf das eigene Powerplay zum 9:2 Anschlusstreffer nutzen, was auf der Mannheimer Bank niemanden mehr beunruhigte. 30 Sekunden Später stellte Til Raab (Assist: Florian Renner) den alten Abstand wieder her. Den 11:2 Endstand erzielte dann Max Herzog per Shorthander in der 57. Minute. Die Assists gingen an Artjom Khaydarov und Lua Niehus.
„Das war das g***ste Finalspiel, das ich je erlebt habe!“ zollte ein triefnasser Luigi Calce seinem Team anschließend in der Kabine Respekt. Die Dusche bestand natürlich nicht aus Champagner, sondern aus Mineralwasser und Energy Drinks, was zumindest genauso klebt.
Aber nichts und niemand konnte dem Team oder dem Staff an diesem Nachmittag noch die Laune verderben. Was sind schon ein paar nasse Klamotten?
Fazit:
Die Jungadler Mannheim waren in der vergangenen Saison das Maß der Dinge. Das mag arrogant klingen, kann aber kaum bestritten werden.
Die Vorrunde mit 60 Punkten aus 22 Spielen und einer Tordifferenz von (kein Schreibfehler) +130 Treffern dominiert, in der Meisterrunde Langzeit-Tabellenführer mit einem Punkteschnitt von 2,5 Zählern pro Spiel (35 Punkte aus 14 Spielen) und dann dieses Finale.
Diese Mannschaft hat den Titel verdient! Dies soll keinesfalls die Leistungen der anderen Mannschaften schmälern, aber in dieser Saison gab es nur einen Meister.
Bericht und Bilder: Joachim Volz