Jungadler Mannheim setzen sich an der Tabellenspitze fest. Plus 100 Tordifferenz geknackt – Dennoch gemischte Gefühle.
Zwei Heimspiele hatte die U17 der Jungadler an diesem Wochenende zu bestreiten. Und wie schon am vergangenen Auswärtswochenende zeigten die Jungadler in beiden Spielen unterschiedliche Leistungen. Verletzungsbedingt musste Headcoach Luigi Calce die Reihen ein wenig umstellen und verstärkte seinen Kader zusätzlich noch mit Robert Armstrong aus der U15, nachdem sich Florian Renner im Training eine Verletzung zugezogen hatte und somit mit Alexander Lieberwirth und Maurice Hildebrand zum Zuschauen verdammt war.
Die Jungadler starteten mit einem soliden ersten Tabellenplatz (40 Punkte) und einer Tordifferenz von +98 in dieses Doppelwochenende. Leider fanden beide Partien vor leeren Rängen statt, da die Coronamaßnahmen in Mannheim erneut verschärft wurden.
04.12.2021: Jungadler Mannheim vs. ERC Ingolstadt 4:2
Mannheim machte sich in der Begegnung gegen den Tabellenneunten Ingolstadt das Leben selbst schwer. Im ersten Spielabschnitt kamen beide Mannschaften zunächst gut ins Spiel und erarbeiteten sich in den ersten Minuten einige Torchancen, wobei Mannheim den deutlich höheren Spielanteil hatte, jedoch ein ums andere Mal am starken Ingolstädter Torhüter Nikita Kotov scheiterte. Ingolstadt konnte sich, dank einer recht unsicheren Mannheimer Defensive auch einige gefährliche Situationen erarbeiten. In der 9. Minute dann erneut Unsicherheiten in der Abwehr der Jungadler. Ingolstadt kontert mit Fabian Lauffer, Max Schaller und Luca Franzese, Mannheim fehlt die Zuordnung, Franzese steht frei im Slot, verpasst beim ersten Mal, nutzt dann aber den Nachschuss und bringt die Oberbayern in Führung. Die Jungadler zwar weiterhin mit mehr Anteil am Spiel, jedoch oft zu fantasielos und mit ungenauen Pässen. Auch defensiv kein wirklich gutes Spiel der Jungadler, was Ingolstadt immer wieder nutzte um Michail Elagin im Mannheimer Kasten zu prüfen. In der 14. Minute musste dieser mit einer Glanzparade sogar ein Unterzahltor des ERCI verhindern. Dann, endlich, eine Minute vor Ende des ersten Spielabschnittes: Bullygewinn der Jungadler im gegnerischen Drittel, Gian-Luca Pinna schnappt sich den Puck, zirkelt um das Ingolstädter Gehäuse, passt hoch zu Carlos Händel, der zurück auf Pinna am Bullykreis, Schlagschuss – Ausgleich! Jedoch … nur 30 Sekunden später … Ein Wechselfehler der Mannheimer Verteidigung ermöglicht den Ingolstädter Konter, Elagin bekommt das kurze Eck nicht rechtzeitig zu und Lauffer schafft es die Scheibe durch die Lücke zu bringen. 1:2 der Pausenstand.
Im zweiten Drittel dann Mannheim weiterhin zu ungefährlich und ideenlos. Ingolstadt sehr defensiv und immer wieder mal mit einem Konter vor Elagins Kasten. Mannheim fand keinen Weg, um Ingolstadt nachhaltig unter Druck zu setzen und wenn es zum Torschuss kam, waren die Abschlüsse zu ungenau. So blieb dieser Spielabschnitt torlos. Da auch keine Strafen ausgesprochen wurden und nur wenige Unterbrechungen stattfanden, war es wenigstens schnell vorbei.
Im Schlussabschnitt dann Ingolstadt weiter sehr defensiv, immer wieder suchten sie die Befreiung, immer wieder Icing. Mannheim nun ein wenig stabiler, aber weiterhin ohne Torerfolg. Dann brachen die letzten 10 Spielminuten an und Pessimisten sahen eventuell eine Mannheimer Niederlage als nicht unwahrscheinlich an. Nun ist Eishockey aber ein sehr schnelles Spiel, bei dem in kurzer Zeit viel passieren kann. Und so schafften es die Jungadler innerhalb dieser letzten 10 Minuten das Spiel zu drehen. Mannheim nun wesentlich gefährlicher und sicherer im Passspiel und der ERCI geriet immer wieder unter Druck. In der 52. Spielminute dann endlich der verdiente Ausgleich durch ein wunderschönes Tor von Maxime Bickel, der Benedek Magós Schlagschuss von der blauen Linie aus der Luft pflückt und ihn unhaltbar für Kotov abfälscht. Anschließend konnte sich Mannheim im Ingolstädter Drittel festsetzen und nur drei Minuten nach dem Ausgleich zieht unser Kapitän Tjark Kölsch nach Rückpass von Artjom Khaydarov von der blauen Linie ab und findet die Lücke auf Kotovs Fanghandseite. Verdiente Führung für die Jungadler. Dreißig Sekunden vor Ende der Partie war es dann erneut Maxime Bickel, der nach Vorlage von Gian-Luca Pinna und Artjom Khaydarov den 4:2 Endstand markierte.
Fazit:
Das war keine Glanzleistung unserer Jungs, die es über 50 Minuten nicht schafften, die Bayern ernsthaft unter Druck zu setzen.
05.12.2021 Jungadler Mannheim vs. EHC 80 Nürnberg 5:2
Eine ganz andere Qualität als die Begegnung am Samstag hatte das Sonntagsspiel der Jungadler gegen den EHC Nürnberg. Schon beim Hinspiel am 30.10., das die Jungadler mit 7:2 gewannen, präsentierte sich der EHC als harte Nuss im engeren Sinne. 20 Strafzeiten, 11 davon wegen „übertriebener Härte“ wurden damals gegen die beiden Mannschaften verhängt.
Sehr körperbetont und schnell begann dann auch die Begegnung in der SAP Arena. Mannheim von Anfang an wesentlich agiler und mit der ersten gefährlichen Chance durch Rihards Griva in der zweiten Minute. Nur zwanzig Sekunden später konnte dann Fabiano Benz die Mannheimer Führung erzielen, als er den Pass von Max Herzog nach Zuspiel von Griva vom Bullykreis aus am Nürnberger Keeper Erik Eder ins lange Eck hämmerte. Auch in der Defensivzone agierten die Jungadler wesentlich besser als am Vortag und entschärften die wenigen Nürnberger Angriffe sicher. Nürnberg störte früh und versuchte ein ums andere Mal den Mannheimer Aufbau zu unterbrechen. In der 5. Minute dann ein Mannheimer Konter durch Rihards Griva, der den Nürnberger Verteidiger umspielt und auf den mitgelaufenen Max Herzog zurück passt, der steht frei vor dem Tor und erzielt das 2:0.
In der 14. Minute dann die erste Überzahlsituation für Mannheim, die die Jungs jedoch nicht verwerten konnten. In der 18. Spielminute dann der Treffer zum 3:0 Pausenstand durch Gustavs Griva, der vor dem Tor lauert und von Maxime Bickel und Nikita Tschwanow bedient wird.
Auch im zweiten Drittel hatten die Jungadler mehr Anteil am Spiel und prüften ein ums andere Mal Erik Eder, während Nick Neufeld im Mannheimer Kasten nur wenig zu tun bekam. Zunehmend härter wurde die Partie im weiteren Verlauf auch, ohne jedoch unfair zu werden. Das Forechecking der Nürnberger erwies sich weiterhin unangenehm für die Jungadler, die es trotzdem schafften, den Druck aufrecht zu erhalten. In der 30. Minute der erste Austausch von Nicklichkeiten durch Artjom Khaydarov und Christopher Bokor, die beide in die Kühlbox geschickt werden, um über ihre Sünden nachzudenken. Nur 20 Sekunden später bekam Khaydarov dann Gesellschaft von Maxime Bickel, der nach einem Beinstellen ebenfalls eine kleine Strafe zu verbüßen hatte. Somit Mannheim in Unterzahl, die Nürnberg, dank des cleveren Mannheimer Defensivspieles jedoch nicht verwerten konnte. In der 35. Spielminute dann ein Missverständnis beim Mannheimer Wechsel und Gian-Luca Pinna muss eine zwei Minuten Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis absitzen. Erneute Unterzahl also für Mannheim. Nürnberg fand zwar schnell in die Aufstellung, Mannheim konnte sich jedoch rasch befreien. Der EHC versuchte neu aufzubauen, jedoch war Til Raab mitgelaufen, dicht gefolgt von Nikky Biggins und Fabiano Benz, konnte sich die Scheibe im gegnerischen Drittel erobern, passte zu Benz, der zunächst verfehlte, ehe Biggins dann den Puck an Eder vorbei ins Tor stocherte. Unterzahltreffer zum 4:0. Und beinahe hätte es Max Herzog geschafft einen weiteren Shorthander zu markieren, sein Alleingang scheiterte jedoch an Erik Eder, der nur Sekunden später erneut durch Khaydarov geprüft wurde. Drei große Chancen in Unterzahl – eine davon verwertet.
Mit einem redlich verdienten 4:0 ging es in die Kabine.
Das Schlussdrittel dann recht „robust“ auf beiden Seiten mit leider auch einigen nicht so schönen Szenen. Nürnberg machte deutlich mehr Druck und wollte unbedingt den Anschlusstreffer.
Aber auch die Jungadler ließen nicht nach und taten ihrerseits alles, um die Führung auszubauen.
Körperlich, wie erwähnt, wurde es nun härter und das brachte die Jungadler kurzfristig aus dem Rhythmus. Anstatt die in den ersten beiden Dritteln erfolgreiche spielerische Überlegenheit zu nutzen, suchten die Jungadler nun zunehmend die Konfrontation und gaben so Nürnberg Gelegenheit besser ins Spiel zu kommen. Das nutzte Jurij Gauerhof in der 44. Spielminute auch eiskalt aus und verwandelte den Pass von Christofer Bokor zum 4:1 Anschlusstreffer. Dann, in der 51. Minute ein sehenswerter Konter der Franken durch Branislav Kral, der die komplette Mannheimer Abwehr umläuft und Neufeld keine Chance lässt. Und beinahe wäre es, knapp sechs Minuten vor Ende, noch schlimmer gekommen, wenn nicht Neufeld mit einem großartigen Save den Fehler der Mannheimer Defensive ausgeglichen hätte, der zu einem eins auf null für den EHC sorgte. Sekunden später dann wurde eine Strafe gegen den EHC angezeigt (Bokor wegen übertriebener Härte). Im selben Moment als, die Pfeife des Unparteiischen die Partie unterbrach, nahm sich in der Rundung der Nürnberger Maxim Scholl unseren Kapitän Tjark Kölsch zur Seite, eventuell um den aktuellen Spielverlauf zu besprechen, benutze dabei jedoch seinen Schläger regelwidrig und sorgte somit für eine doppelte Unterzahl seiner Mannschaft. Dieses frühe Nikolausgeschenk nahmen die Jungadler dankbar an und nur 30 Sekunden später erzielte dann Nikita Tschwanow nach Zuspiel von Jan-Felix Faupel und Tjark Kölsch den 5:2 Endstand.
Leider musste dann doch noch ein Zusatzbericht verfasst werden, als Rudolfs Laivenieks eine 5 plus Spieldauer Strafe nach einem Check gegen das Knie von Daniil Afonin, der verletzt vom Eis gebracht werden musste erhielt. Auch nach dem Abpfiff wurden noch Strafen ausgesprochen, weil offensichtlich Diskussionsbedarf zwischen Manuel Schams und Branislav Kral bestand.
Fazit:
Eine körperlich hart geführte Partie, die die Jungadler, bis auf kopflose 10 Minuten im letzten Drittel, jedoch durchweg unter Kontrolle hatten.
Nach diesen beiden Spielen führen die Jungadler mit 46 Punkten und einer Tordifferenz von plus 103 Treffern die Tabelle weiterhin an, gefolgt von Rosenheim mit 34 und Schwenningen mit 31 Punkten.
Das nächste Spiel unserer Jungs findet am Samstag, dem 11.12. in Kaufbeuren statt. Beide Begegnungen dieses Wochenendes sind weiterhin auf www.sportdeutschland.tv zu sehen.
Bericht und Fotos: Joachim Volz