U17: Jungadler enttäuschen beim Vaclav Sinagl Memorial Cup

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Da war mehr drin – Letztendlich „nur“ ein dritter Platz.

Während sowohl die U13 als auch die U15 des Leistungszentrums ihre internationalen Auftritte in Frankreich mit Turniersiegen krönten, kehrt die U17 einigermaßen enttäuscht und mit hängenden Köpfen aus Tschechien zurück. Der HC Energie Karlovy Vary (Karlsbad) hatte eingeladen und nicht alle waren gekommen.
Am Morgen des ersten Turniertages musste der HC Dukla Jihava krankheitsbedingt seine Teilnahme absagen. Kurzfristig wurde aus den verbleibenden vier Mannschaften ein jeder gegen jeden Turnier mit anschließender Finalrunde kreiert, so dass alle Teams wie geplant vier Spiele an diesem Wochenende haben würden. Neben den Jungadlern und den Gastgebern vom HC KV waren noch die Kölner Junghaie, sowie der HC Berani Zlin am Start. Das erste Spiel des Turniers am Freitagnachmittag bestritten die Jungadler gegen den Gastgeber.

Freitag, 04.11.22 16:45 Uhr: HC Energie Karlovy Vary vs. JAM – 5:3 (0:2 / 3:0 / 2:1)

Im ersten Drittel war es zunächst der Gastgeber, der besser aufs Eis kam und es entwickelte sich ein schön anzusehendes, schnelles Spiel, in dem es leider auch körperlich zur Sache ging. Der Führungstreffer fiel aber für Mannheim, und zwar in der vierten Minute. Das gab den Jungadlern viel Selbstvertrauen und der Druck auf die Gastgeber verstärkte sich, leider ohne Torerfolg. Nach knapp 10 Minuten dann Schrecksekunde für die Jungadler, als Stürmer Til Raab durch ein böses Foul der Gastgeber so hart in die Bande gecheckt wurde, dass er einige Minuten benommen auf dem Eis liegen blieb und anschließend mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden musste. Glücklicherweise durfte er die Klinik nach eingehender Untersuchung wieder verlassen, allerdings mit einigen Tagen Spielverbot. Die Aktion wurde mit fünf Minuten plus Spieldauer geahndet, die die Jungadler jedoch nicht nutzen konnten. Das 0:2 fiel erst wenige Sekunden vor Ende des ersten Spielabschnitts. Stolz, den wirklich starken Karlsbadern Paroli geboten zu haben gingen die Jungadler in die erste Pause.

Hätten die Jungs den Rest des Turnieres so gespielt wie in diesem ersten Drittel, wäre sicherlich mehr drin gewesen. Aber leider lief ab dem zweiten Drittel nicht mehr wirklich viel zusammen. Das machte es den Tschechen leicht den Anschlusstreffer zu erzielen und weil die Jungadler auch nicht von der Strafbank blieben, fiel der Ausgleich dann in doppelter Unterzahl. Vier Minuten vor Ende des Mittelabschnitts erhöhte Karlsbad auf 3:2.

Auch im Schlussdrittel ließen sich die Jungadler die Butter vom Brot nehmen und mussten schon in der 41. Minute das 4:2 einstecken und zehn Minuten vor Schluss dann auch noch das 5:2. Dann eine 5 gegen 3 Situation für Mannheim, die ungenutzt verstrich. Aus dem 5 gegen 4 wurde ein 4 gegen 4, weil Mannheim wieder eine Strafe nahm. Das 5:3 vier Minuten vor Ende, war dann lediglich Ergebniskorrektur.

Fazit:
Nicht, dass der Gegner drückend überlegen gewesen wäre, nein. Der HC Energie ist ein starkes Team, ohne Frage, aber die Jungadler hatten im ersten Drittel gezeigt, dass sie, wenn sie sich auf ihre Stärken besinnen, einfach Spielen und die Scheibe laufen lassen, durchaus ebenbürtig sind. Leider lief ab Drittel zwei einiges schief auf dem Eis. Die Pässe kamen nicht an, was den Spielaufbau störte und so etwas nutzt ein Team wie Karlsbad natürlich aus. Dann immer wieder Schwächen in der Defense und (auch wenn die Schiedsrichter sehr kleinlich pfiffen) unnötige Strafzeiten. Natürlich kann man gegen Karlsbad verlieren. Die Frage ist nur wie man verliert.
Glücklicherweise zeigte sich die Mannheimer Unterzahl im gesamten Turnier wieder einmal sehr effektiv, sonst hätte es noch schlimmer kommen können. Leider gibt es für dieses Spiel keine Torschützenliste.

Samstag, 05.11.22 9:45 Uhr: HC Berani Zlin vs. JAM – 6:3 (1:1 / 1:1 / 4:1)

Zlin hatte am Vorabend gegen die Kölner Junghaie 2:4 verloren, was bei einem Mannheimer Sieg eine Finalteilnahme für die Jungadler trotz der Niederlage gegen Karlsbad ermöglicht hätte. Und eigentlich wäre das durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen, denn Mannheim war spielerisch das bessere Team. Leider aber legten sich die Jungs, wie am Vorabend schon, selber Steine in den Weg.
Aber anstatt in Führung zu gehen – Chancen genug gab es – musste das Team von Headcoach Adam Borzecki in der 7. Minute das 1:0 für Zlin hinnehmen. Es dauerte bis 35 Sekunden vor Ende des Drittels, bis bei 4 gegen 4 endlich der Ausgleichstreffer fiel.
Gleich in der ersten Minute des zweiten Spielabschnitts ging Zlin wieder in Führung und erneut dauerte es zehn Minuten bis Mannheim eine seiner zahlreichen Chancen im Powerplay zum Ausgleich verwerten konnte.
Im letzten Drittel zogen die Tschechen dann mit zwei Toren in der 43. und 46. Minute auf 4:2 davon. Der 4:3 Anschlusstreffer in der 50. Minute gab Mannheim dann wieder ein wenig Hoffnung, die jedoch durch  einen Shorthander von Zlin in der 54. Minute zunichte gemacht wurde. Der Endstand von 6:3 fiel dann 90 Sekunden vor Schluss per empty net.

Tore:
6. Hampl (Kopřiva), 20. Griva G. (Bickel, Händel), 21. Heš J. (Vaculík M.), 30. Griva G. (Händel, Bickel), 43. Heš J. (Vaculík M.), 46. Vaculík M. (Heš J.), 50. Griva G. (Bickel, Mago)
54. Heš J. (Vaculík M.), 59. Hampl
(https://hokejkv.cz/clanek.asp?id=Memorial-Vaclava-Sinagla-Energetici-na-uvod-porazili-Mannheim-12972)

Fazit:
Wieder keine starke Leistung des Ligaersten der Division Süd. Zlin wäre sicher zu schlagen gewesen. Köln hatte es am Vortag bewiesen. Aber die Jungadler kamen eben eher im Tiefflug daher und spielten, man muss es so deutlich sagen, unglaublich ineffektiv. Zu viele Chancen blieben ungenutzt, nur ein Überzahltreffer, der durch einen Shorthander wieder wett gemacht wurde. Aber, auch in diesem Spiel gibt es positives zu berichten: Kein Treffer in Unterzahl.

Samstag, 05.11.22 17:15 Uhr: JAM vs. Kölner Junghaie – 6:5 OT (2:0 / 3:3/ 0:2 / 1:0)

Tja. Was soll man sagen? Wenn das ein Vorgeschmack auf das Endturnier der Deutschen U17 Meisterschaft war, besteht Anlass zur Sorge. Köln (derzeit Tabellenfünfter der Division I Nord) machte es den Jungadlern schwer. Die hatten eigentlich gut begonnen und im ersten Drittel den Rheinländern wenig zugelassen und waren auch verdient mit 2:0 in die erste Pause gegangen.

Das zweite Drittel begann mit einer schwachen Phase der Jungadler und es war erneut das ungenaue Passspiel, was es den Junghaien ermöglichte immer wieder gefährliche Konter zu fahren dies, gepaart mit der schlechten Chancenverwertung gab Köln immer mehr Oberwasser und schon in der 30. Minute, war der zwei-Tore Vorsprung dahin. Das gab den Jungadlern einen Ruck und in den nächsten zehn Minuten spielten sie wieder so, wie im ersten Drittel. Mit 5:3 ging es in die Pause.

Leider hatte das inkonstante Spiel der Mannheimer Köln immer besser ins Spiel gebracht und mit zwei schnellen Treffern kurz vor Schluss trotzte Köln den Jungadlern das Unentschieden ab und erzwang die Overtime, die 3 gegen 3 gespielt wurde. Hier zeigte sich Mannheim als clever und effektiv und als kurz nach Beginn der Overtime eine Strafe gegen Köln ausgesprochen wurde hieß es 4 gegen 3. Und schon nach zwei Minuten konnte dann endlich gejubelt werden.

Tore:
11. Griva R. (Händel), 16. Ficenec (Bicker), 22. Wächter (Hickl), 30. Stadler (Brandt), 35. Griva G. (Bickel), 36. Ficenec (Griva G.), 37. Ziergiebel, 39. Bickel (Griva G.), 55. Thiel (Wächter), 56. Hemr (Müller), 62. Bickel (Griva G.)
(https://hokejkv.cz/clanek.asp?id=Memorial-Vaclava-Sinagla-Energetici-na-uvod-porazili-Mannheim-12972)

Fazit:
Mannheim hat Köln ins Spiel gebracht, weil es die Jungs nicht schafften, den Druck aus dem ersten Drittel aufrechtzuerhalten.

Sonntag, 05.11.22: Spiel um Platz 3 -JAM vs. Kölner Junghaie – 2:1 OT (0:0 / 1:0/ 0:1 / 1:0)

Das „kleine Finale“ war aus Sicht der Jungadler sicher das beste Spiel des Turniers gegen einen unbequemen Gegner, der sicherlich auch auf Grund des Spieles am Vortag ohne Respekt oder Zurückhaltung auf Eis kam. So bot sich den Zuschauern dann ein sehr ausgeglichenes, schnelles Spiel in dem zwei Mannschaften auf Augenhöhe um den dritten Platz kämpften.

Das erste Drittel blieb torlos, obwohl beide Teams gute Chancen hatten. Im zweiten Drittel dann die Mannheimer Führung durch Gustavs Griva. Aber auch Köln hörte nicht auf Druck zu machen und glich in der 44. Minute aus, so dass auch diese Begegnung in die Verlängerung ging und erneut hatte Mannheim im 3 gegen 3 die bessere Taktik und brauchte erneut nur 2 Minuten, um die Scheibe im Kölner Kasten zu versenken.

Tore:
35. Griva G. (Griva R., Händel), 44. Hemr (Brandt), 62. Root (Bickel)

Fazit:
Es soll keine Ausrede sein, aber natürlich muss bei aller Kritik auch angemerkt werden, dass Mannheim verletzungsbedingt nur mit drei Reihen angereist war und auch noch den Ausfall von Raab gleich im ersten Spiel zu verkraften hatte. Somit bekamen insbesondere die erste Reihe und die Special Teams um Kapitän Maxime Bickel und die Griva Zwillinge Gustavs und Richards reichlich Eiszeit, was bei einem solchen Turnier mit 4 Spielen in 48 Stunden natürlich auch in die Knochen geht.
Trotzdem haben die Jungadler bei diesem Turnier nicht ihre ganze Leistung gezeigt. Einzig die stabilen und unglaublich effektiven Unterzahlreihen konnten sich mehrfach in Szene setzen. Auch wenn es bei solchen Turnieren „nur“ um Ruhm und Ehre geht, werden die Jungs eine Lektion mit in die Liga nehmen müssen:
Wenn die Pässe besser ankommen, die Chancen besser genutzt werden und das Spiel einfach und schnell gespielt wird, können wir auch starke Mannschaften besiegen. Hätten die Jungs an diesem Wochenende alles aus sich herausgeholt und sich auf ihre Stärken besonnen, wäre die Enttäuschung jetzt sicherlich nicht so groß. Als wertvollster Spieler des Turniers wurde bei den Jungadlern Gustavs Griva von der Jury ausgewählt. Herzlichen Glückwunsch!


Bericht und Bilder: Joachim Volz

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